Welche Navigationsarten gibt es bei Saugrobotern?
2025-06-11
Ende 2023 zählte Deutschland 43,65 Millionen Wohneinheiten – verständlich, dass sie nicht alle gleich aussehen. Von kleinen Wohnungen in Hamburg mit engen Ecken bis zu weitläufigen Mehrfamilienhäusern: Jeder Raum bringt eigene Reinigungsherausforderungen mit sich. Beim Kauf eines Saugroboters ist es daher entscheidend, dass dessen Navigationstechnologie zu Ihrer Wohnsituation passt.
Frühere Modelle wurden oft wegen ihrer willkürlichen Bewegungsmuster kritisiert, was zu ausgelassenen Bereichen oder mehrfach gereinigten Flächen führte. Heutige smarte Roboter verwenden dagegen fortschrittliche Navigationstechnologien und Sensoren, um Ihr Zuhause zu kartieren, Hindernisse zu erkennen und effiziente Reinigungsrouten zu planen.
Welche Navigationsarten gibt es bei Saugrobotern?
Dank technologischem Fortschritt nutzen moderne Saugroboter eine Vielzahl an Navigationssystemen. Statt sich ziellos zu bewegen, sind unter anderem LiDAR (Light Detection and Ranging), SLAM (Simultaneous Localization and Mapping), kamerabasierte Kartierung wie vSLAM, Gyroskop- und Beschleunigungstechnologie sowie sensorgestützte Navigation weit verbreitet. Viele Modelle kombinieren mehrere dieser Systeme für ein besseres Reinigungsergebnis.
Hier ein Überblick über die gängigsten Navigationsarten:
Navigationstyp |
Technologie |
Genauig- |
Hindernis- |
Geeignet für |
Kosten |
Zufällige Navigation |
Keine Kartierung |
Niedrig |
Keine |
Kleine, offene Räume |
Niedrig |
Gyroskop & Beschleunigung |
Bewegungs-erkennung |
Mittel |
Einge- |
Einfache, einstöckige Wohnungen |
Niedrig |
Sensorbasierte Navigation |
Stoß-, Infrarot- & Fallsensoren |
Mittel |
Grundlegend |
Gemischte Bodenbeläge |
Mittel |
Kamera- |
Optische Sensoren |
Hoch |
Gut |
Helle, gut beleuchtete Räume |
Mittel |
SLAM Navigation |
Sensoren + Algorithmen |
Hoch |
Exzellent |
Komplexe oder mehrteilige Wohnungen |
Mittel– |
LiDAR- |
Laser- |
Sehr hoch |
Exzellent |
Mehrstöckige oder große Häuser |
Hoch |
Kombinierte |
Mischung aller oben genannten |
Sehr hoch |
Exzellent |
Alle Wohnformen |
Variabel |
Zufällige Navigation
Die einfachste Navigationsform: Der Roboter fährt ohne festes Muster und wechselt die Route erst nach einem Zusammenstoß. Zwar wird mit der Zeit die gesamte Fläche gereinigt, jedoch ineffizient, mit vielen Wiederholungen und ausgelassenen Bereichen. Am besten für offene Räume mit wenigen Hindernissen geeignet.
Gyroskop- und Beschleunigungsnavigation
Wie bei Smartphones erkennen diese Sensoren Bewegungsrichtung und Neigung. Zwar erstellen sie keine visuelle Kartierung, folgen aber einem halb strukturierten Muster. Diese Technik ist ein klarer Fortschritt gegenüber der zufälligen Navigation – i deal für einfache, einstöckige Wohnungen mit wenig Möbeln.
Sensorbasierte Navigation
Hier arbeiten verschiedene Sensoren zusammen – etwa Stoß-, Infrarot- oder Fallsensoren. Jeder hat seine Aufgabe – Hindernisse zu erkennen oder Treppen zu vermeiden. Eine Kartierung erfolgt nicht, aber sie navigieren deutlich zuverlässiger als Modelle mit Zufallsnavigation. Besonders gut bei unterschiedlichen Bodenarten – bei komplexen Grundrissen jedoch begrenzt einsetzbar.
Kamera-Kartierung
Einige Modelle von Saugrobotern mit Kamera-Navigation, z. B. der DEEBOT X9 PRO OMNI, nutzen RGBD-Kameras zur Orientierung. Diese nehmen die Umgebung auf, analysieren Möbel und Lichtquellen und erstellen so eine Karte. Wichtig: Für eine zuverlässige Funktion ist gleichmäßige Beleuchtung notwendig.
SLAM-Navigation
„SLAM“ steht für „Simultaneous Localization and Mapping“. Dabei werden Sensordaten und Algorithmen kombiniert, um eine detaillierte Echtzeitkarte zu erstellen. Eine Variante ist vSLAM, das visuelle Punkte wie Möbelkanten erkennt und daraus ein 3D-Modell erstellt. Vorteil: Es reagiert flexibel auf Veränderungen, funktioniert aber am besten bei guter Beleuchtung.
LiDAR-Navigation
Intelligente Staubsauger mit LiDAR (Light Detection and Ranging) scannen Räume mit Lasern, messen Entfernungen und erstellen präzise Pläne. Das Konzept ist einfach: Der LiDAR-Sensor sendet Laserstrahlen aus und misst die Zeit, die sie benötigen, um nach dem Auftreffen auf Objekte zurückzuprallen. Durch Berechnung dieser „Flugzeit“ ermittelt das System präzise die Entfernung zu jedem Objekt. Im Vergleich zu vSLAM und LiDAR funktioniert letzteres im Dunkeln gleich gut – ideal, wenn Sie nicht extra Licht einschalten möchten.
Kombinierte Technologien
High-End-Modelle wie die DEEBOT-Reihe setzen auf Kombinationen aus LiDAR, Kameras, Sensoren und KI-gestützter Technik. Durch die Nutzung der Vorteile jedes Systems optimieren sie kontinuierlich ihre Reinigungsmuster und vermeiden Hindernisse in Echtzeit, selbst bei schlechten Lichtverhältnissen. Sie sind bestens gerüstet, um sich in komplexen Grundrissen, auch in mehrstöckigen Gebäuden, zurechtzufinden.
Warum Navigation bei Saugrobotern wichtig ist
Besonders in Haushalten mit Kindern, Tierhaaren oder vielen Möbeln ist eine präzise Navigation entscheidend. Saugroboter mit Kartierung, wie zum Beispiel DEEBOT, reinigen effizienter, lassen keine Flächen aus und vermeiden unnötige Wiederholungen. Selbst schwer zugängliche Stellen unter Sofas werden erreicht – das spart Zeit und Energie.
Dank intelligenter Objekterkennung fahren sie nicht gegen empfindliche Möbel. Auch wenn Sie umstellen oder neue Möbel hinzufügen: Eine hochentwickelte Navigationstechnologie passt sich rasch an.
Wie finde ich die passende Navigationstechnologie für meinen Saugroboter?
Wichtige Faktoren sind Grundriss, Bodenart und Ihr persönlicher Alltag. In einer kleinen Wohnung in München oder Berlin mit vielen Ecken hilft visuelle Navigation oder LiDAR bei der präzisen Orientierung. In großzügigen Häusern wie in den Vororten bietet sich eine Kombination aus LiDAR und Sensorik an – für mehrere Etagen und sichere Treppenerkennung.
Für Haushalte mit Kleinkindern oder Haustieren ist Echtzeit-Hinderniserkennung essenziell. Modelle mit Zufallsnavigation sind hier ungeeignet, da sie sich leicht festfahren oder Flächen auslassen.
Die neuesten DEEBOT-Saugroboter-Modelle wie X9, T50 und X8 verfügen über AIVI 3D 3.0 Omni-Approach-Technologie und integrierte dToF-LiDAR-Sensoren. Das dToF LiDAR ermöglicht präzises Mapping und hält den Staubsauger gleichzeitig schlank genug für Bereiche mit geringem Abstand. AIVI 3D 3.0 nutzt KI mit Echtzeitsensoren und Kameras, um Hindernisse sofort zu erkennen. Das Vision-Language Model (VLM) erkennt Objektkonturen und reinigt nah an Kanten, wodurch die Herausforderungen der eingeschränkten Objekterkennung gemeistert werden. Zusammen optimieren diese Technologien die Reichweite und Hindernisvermeidung des DEEBOT und verbessern die Reinigungsleistung selbst in komplexen oder sich verändernden Umgebungen.
FAQ
Wie navigieren Saugroboter?
Sie verwenden Sensoren, Laser, Kameras und Mapping-Algorithmen zur Hinderniserkennung, Absturzvermeidung und effizienten Reinigung. Moderne Geräte erstellen Karten für smarte Reinigungswege.
Funktioniert ein Saugroboter auch ohne WLAN?
Ja, die Basisnavigation funktioniert offline. Funktionen wie Fernsteuerung, virtuelle Sperrzonen oder Sprachassistenten benötigen jedoch Internet.
Können Saugroboter auch auf mehreren Etagen reinigen?
Viele Premium-Modelle speichern Karten mehrerer Etagen und setzen die Reinigung nach dem Laden fort. Der Wechsel zwischen Stockwerken erfolgt manuell.